Der Tag des Donners – Traditioneller Harleytag mit
den Kindern vom „Guten Hirten“ aus Ulm
Da staunten die Touristen
und Besucher des „Klettergarten Laichingen“
nicht schlecht, als plötzlich fast 40 mächtige Harley´s auf rutschigen
Waldwegen angetuckert kamen
und ebenso viele Kinder des Kinder- und Jugendheims „Guter Hirte“ aus
Ulm abstiegen, sich der ungewohnten Motorradhelme entledigten und
skeptisch die hoch in den Bäumen verspannten Drahtseile musterten.
Die Kinder und Jugendlichen, alle so zwischen 7 und 17 Jahren
jung, hatten bereits
seit dem Morgen voller Ungeduld auf die Ankunft
„ihrer Harleys“
gewartet. Das Einstein-Chapter Ulm veranstaltet
ja diesen traditionellen „Harleytag“ einmal im
Jahr für diese Kinder, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens
stehen.
Nachdem
sich die Nachwuchsmotorradfahrer/innen ihren Biker, ihre Bikerin
oder
„ihr“ Motorrad ausgesucht hatten, ging es mit
gemütlichem Tempo Richtung Schwäbische Alb. Offenbar für einige der
„alten Hasen“ zu gemütlich, denn Jasmin, die zehnjährige Sozia des
Autoren
dieser Zeilen, wollte dem Eisenpferd immer wieder nachdrücklich die
Sporen geben und forderte energisch Überholmanöver und Schräglage ein.
Das Ziel der diesjährigen Ausfahrt war - wie erwähnt - der
„Kletterwald Laichingen“. Den Kindern und auch den Bikern (sonst eher
dem festen Asphalt zugetan) machte das Schwingen von Baum zu Baum, das
Steigen über schwankende und wacklige Brücken und das Meistern von
Hindernissen nach anfänglicher Skepsis offensichtlich mehr und mehr
Spass. Die Herausforderung an Kraft, Geschicklichkeit und Mut (immerhin
geht es bis in unglaubliche 14 Meter Höhe hinauf!) forderte natürlich
bald seinen Tribut und so waren Rote Wurst und Schnitzel die begehrte
Überlebensnahrung der Amateur-Tarzans, bzw. Janes.
Viel zu schnell verging die Zeit im inzwischen feucht gewordenen
„Regenwald“. Die schweren Harley`s hatten nun doch etwas Mühe, auf den
glitschigen und rutschigen Waldwegen wieder ins Freie zu finden, ohne
„abzuschmieren“.
Immer mit einem Auge die drohenden Regenwolken beobachtend,
führte Roadcaptain Klaus mit tatkräftiger Unterstützung seiner
Roadmarshals auf bewährte Weise über schöne Nebenstrecken der Alb seine
Herde zurück nach Ulm, wo die Kinder wieder in die Obhut ihrer
Betreuerinnen übergeben wurden. Gerade noch rechtzeitig, denn bereits
bei der Verabschiedung öffnete der Wettergott seine Schleusen und ein
prachtvoller Platzregen lies alle Teilnehmer flüchten: Die Kinder in die
Häuser und die Biker/innen - tropfnass -
nach Hause unter die heiße Dusche.
Da bereits im vergangenen Jahr dasselbe Szenario die
Verabschiedung abrupt abgekürzt hatte, sollte sich das
Organisationskommitee
mal mit
Petrus an einen Tisch setzen und sich auf eine
weniger feuchte Verabschiedung einigen. Die
einzig
erlaubte
Feuchtigkeit sind künftig die Freudentränen der Kids,
weil es mal wieder soooo ein schöner Tag war!
Franz, Editor des Einstein-Chapters Ulm
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