Liebes
Tagebuch
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Eigentlich
war sie ja als „SCHWARZWALDFAHRT mit Kaarle“ ausgeschrieben, die Tour die wir – Hermine,
Bernhard, Wolfgang und Kaarle – vom 9.09.2005 -
10.09.2005 unternahmen. Allerdings wäre ein Titel wie Kurven, Kaarle, Kalorien entscheidend präziser gewesen.
Treffpunkt war um 10.00 Uhr an der Esso Tankstelle in Kirchheim/Teck und nachdem wir alle pünktlich erschienen, konnte die Tour sogar 10 min vor der Zeit mit obligatorischen vollen Tank und leerer Blase gestartet werden. So fuhren wir über Nürtingen – Aichtal – Waldenbuch (wo bereits nach 30 km unsere zweite Umleitung auf uns wartete) – zwangsweise Echterdingen – Holzgerlingen – Herrenberg – nach Calw in den „Black Forest“. In Echterdingen hatte es ein Kreisel unserem Roadcaptain besonders angetan so dass er ihn spontan mehrfach durchkurvte.

Wenige
km hinter Calw war dann der erste Stopp angesagt. Wir waren zwar alle mit
leerer Blase die Fahrt angetreten hatten aber dann gewaltig die Größe der Blase
von unserem Bernie unterschätzt so dass wir gezwungener Maßen ein erstes Mal
anhalten mussten und somit zum Teil 1 unserer Kalorien-Tour gelangten. Denn
unser Secretary packte für jeden einen LLKW (Laugaläberkäswegga) aus. Das macht den Wolfgang einfach
sympathisch. In jeder Lebenslage kennt er die kulinarischen Bedürfnisse seiner
Freunde und sorgt dafür dass Hungergefühle erst gar nicht entstehen. Egal ob er
mit dem Grill oder Moped unterwegs ist.
Ein bisschen ein komisches Gefühl hatten wir alle im Magen denn unser Kaarle hatte lauthals angekündigt dass die Teilnehmer der Tour „Kilometer fressen“ müssten. Also bis jetzt ging es ganz gut mit den gefressenen Kilometern. Pro 50 gefressenen Kilometern waren wir jetzt bei einem gefressenen Laugaläberkäswegga. (für die hochdeutsch Artikulierenden unter den Lesern Schriftsteller meint eine Laugensemmel dick belegt mit zum Teil noch leicht warmen Fleischkäse was allerdings weder mit Fleisch im herkömmlichen Sinne noch mit Käse etwas zu tun hat - im Hundekuchen befindet sich schließlich auch kein Hund – und bei uns Schwaben als Läaberkäs gehandelt wird). Meist wird ein LLKW in verschiedenen Variationen angeboten:
1. Pur 2. Mit (viel) Senf 3. Mit Essiggurke 4. Mit Senf & Essiggurke
Wolfgang hat sich für die Variante 1 entschieden und es hat uns Allen gemundet.
Danke Wolfgang !!!!!!!!!!

Nach
15 min Pause ging es weiter und unser Roadcaptain
führte uns über Oberreichenbach – Bad Wildbad auf der Schwarzwaldbäderstrasse nach Bad Herrenalb wo wir dann auf die Deutsche Alleenstrasse wechselten. So
langsam schien sich Kaarle´s Drohung zu bewahrheiten.
Denn es waren schon wieder ca. 50 km gefressen allerdings war von einem LLKW
noch keine Spur. Nichtsdestotrotz weiter nach Gernsbach, Richtung Baden Baden um 3 km davor links abzubiegen und über Weissenbach nach Forbach zu gelangen. Waren wir schon zuvor
durch unzählige Kurven gefahren so wurde es jetzt so richtig interessant. Denn
nun hatte weder Wolfgang noch Kaarle weitere Kalorien
auf Lager sondern Kurven in allen Variationen. Schade dass es keine Sightseeing
Tour war, denn Namen wie Schmalbach, Rote Lache oder Maienplatz verlockten
schon dazu kurz anzuhalten um Gegend und Sehenswürdigkeiten zu genießen. Leider
ist jedem von uns seit dieser Tour klar dass es sich bei unserem Roadcaptain um einen Kulturbanausen ersten Grades handelt,
dem jeder LLKW lieber ist als eine noch so interessante Sehenswürdigkeit. In
Forbach war dann ein Tankstopp
angesagt.
Weiter ging es die Schwarzwald Tälerstrasse entlang nach Raumünzach
und Hundsbach wo unser Antreiber endlich ein Einsehen mit uns hatte und wir
eine kurze Rast bei Kaffee und Kuchen einlegen durften. Nach kurzer Pause und
ein paar Kalorien hielt Kaarle in gewohnter Manier
das richtige Programm für uns parat um den Käsekuchen wieder zu
verbrennen.
Kurven, Kurven, Kurven, lange schmale, enge, bergauf, bergab. Sämtliche
Variationen waren vorhanden. Ein paar km später fanden wir uns auf der B500, der
Schwarzwaldhöhenstrasse, die wir bei
Ruhestein wieder verließen um durch klangvolle Orte wie: Allerheiligen, dort
soll es laut Reiseführer ganz tolle Wasserfälle geben, und Zuflucht zu fahren.
Alles Sehenswürdigkeiten die wir vom Sattel aus wahrnehmen mussten. (schwierig
wenn man mit einem Kulturbanausen als Leithammel unterwegs ist) Kurz vor
Alexanderschanze meinte es unser Roadcaptain dann
gnädig und wir durften einigen Paraglider bei ihren
Startversuchen zusehen und gleichzeitig die Landschaft genießen. Was natürlich
auch sofort von unserem Bernie zur Entleerung seiner Blase genutzt wurde.
In Knibis verließen wir dann die Schwarzwaldhochstrasse um so langsam an unserem Ziel anzukommen. Denn unsere Mägen meldeten beständig ein Hungergefühl. Also weiter über Bad Rippoldsau – Schapbach – Oberwolfach - Schiltach – nach Schramberg. Dort war noch einmal Tanken angesagt und dann folgten die letzten Kilometer nach Föhrenbühl.
Gleich nach der Ankunft wurden 4 Woiza (Übersetzung für unsere der schwäbischen Sprache nicht mächtigen Members: WOIZA = flüssiges Grundnahrungsmittel, hinlänglich als Weiß- oder Weizenbier bekannt, das in den verschiedensten Variationen und Mischungen verzehrt wird. Banausen panschen es sogar mit Coca Cola) bestellt und die Speisekarte studiert. Allerdings war erst Frischmachen angesagt bevor es dann kulinarisch zur Sache ging
Nach
der Forelle war dann der Coupe Denmark fast zu viel
für unsere Hermine aber Gott sei Dank kann man die Geistesblitze von Bernie
manchmal verwenden und so bestellte er 2 x Ramazotti und 2x Kirschwasser, die
dann unseren Verdauungstrakt so richtig anregten.

Zu
vorgerückter Stunde waren wir alle durch das wilde Umherwerfen
von Kaarle´s Schweinchen soooooo
hungrig dass noch ein kleiner Schwarzwälder Vesperteller verzehrt werden
musste. Was dann folgte kann mit Bettruhe umschrieben werden. Allerdings soll
es soooo ruhig gar nicht gewesen sein. Denn es hieß
am anderen Morgen dass uns in der Nacht ein Bär besucht hätte. Was auf jeden
Fall die Deutung der Geräusche vermuten ließ. Denn gesehen hatte Meister Petz
(Nein ich meine nicht unsern Peter der heißt doch Pelz) niemand. Lediglich
gehört. Allerdings behaupten diejenigen welche den Bären akustisch wahrgenommen
haben dass es sich um ein besonders großes Modell gehandelt haben muss.
Augenzeugen – eigentlich müsste es ja Ohrenzeugen heißen – meinten gar dieser Grizzly hätte Wolfgangs Schlafgemach heimgesucht.
Allerdings konnte man unsern Secretary am anderen
Morgen putzmunter und ohne jegliche Kampfspuren
beim genüsslichen Frühstück erleben. Es wird also ein Geheimnis mehr in
der Chronik des ECUs geben. Was tat der Bär in Wolfgangs
Zimmer?
Samstag 10.09.2005 9.00 Uhr
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Es
ist wohl unschwer zu erraten dass unser Frühstücks Buffet reichlich ausfiel und
wir mit vollem Tank, noch vollerem Bauch und leerer (Bernie mit kleiner,
leerer) Blase den Weg nach Hause antraten. Natürlich nicht den kürzesten denn
auch heute standen 300 km auf dem Programm. Zunächst ging es nach Hornberg –
Triberg – In Vöhrenbach auf die Deutsche
Uhrenstrasse. Unser nächstes Ziel
lautete: Café Häberle in Altglashütten.
Dessen Besitzer, einen gewissen DON HÄBERLE kennt unser Roadcaptain
nämlich schon seit ca. 3 Jahren aus dem Internet Bikerforum BIKER.DE und hat
ihn nun endlich mal persönlich kennen gelernt. Natürlich auch seine Tochter die
unserem Kaarle schon seit über einem Jahr einen ihrer
berühmten Biker Kekse versprochen hatte. Logo bekamen Alle ein Exemplar dieses
Gebäcks. Doch noch immer nicht genug der kulinarischen Köstlichkeiten denn es
gab natürlich auch Kuchen.


Don
Häberle wird in Fachkreisen auch als GPS auf 2 Beinen gehandelt. Und so gab er
uns wertvolle Tipps für die Weiterfahrt die wir allerdings auf Grund eines
Platzregens nicht wahrnehmen konnten und wir uns mal wieder auf das GPS an Kaarle´s Lenker verlassen mussten. Welches – man höre und
staune – uns sogar aus dem Schlechtwetter Gebiet in den Sonnenschein lotste.
Also ging die Fahrt weiter über Waldshut – Tuttlingen – Messkirch
– Mengen – UMLEITUNG – nach Sigmaringendorf wo wir unserer Kalorientour mit
einer Roten frisch vom Grill ein Ende bereiteten. Allerdings war kurz nach
Waldshut unser Bernie nicht mehr in Reichweite des Rückspiegels unseres Roadcapatins, was diesen natürlich pflichtbewusst wie immer
– zu einer Schritttempofahrt auf der B314 bewegte, da er glaubte Bernhards
Moped mache Zicken. Allerdings war es nicht das Moped sondern die für Bernies Verhältnisse
einfach zu klein geratene Blase. Es wäre zu Überlegen ob man unseren Bernie bei
der nächsten Rückrufaktion einfach mal mitschickt und ihm eine Blase für
Menschen ab Körpergröße 190 cm einbauen lässt.
In Sigmaringendorf war der Kalorienteil unserer Tour zwar beendet aber es lagen doch noch einigen km vor uns. Also weiter. Kurz vor Riedlingen trennten sich dann unsere Wege. Hermine + Bernie fuhren rechts Richtung P.P. (Pinkel Parking) Schelklingen, Wolfgang und Kaarle über das Lautertal heim in den Kreis Göppingen.
Glücklicherweise
hatte jeder von uns vorsorglich einen Teil dieses Schwarzwälder Specks mitgenommen.
So dass unsere Kurven, Kaarle, Kalorientour zwar nach
650 km zu Ende war, aber am Sonntag bei unserem Roadcaptain
noch einmal ein Schwarzwälder Vesperteller angesagt war. Und das im heimischen
Esszimmer. Ich hoffe die Tour hat allen Beteiligten gefallen und wir können
Ähnliches irgendwann mal wiederholen.
Euer Kaarle